Mit der 27. Etappe Anzonico-Biasca sind wir bereits beim letzten Teil der Strada Alta angelangt. Und heute haben wir Glück, blauer Himmel und Sonnenschein begrüssen uns. Wir haben nach einem guten Nachtessen einigermassen gut geschlafen – was halt möglich ist bei diesem Muskelkater – und sind nach dem Frühstück mit unserem Lunchpaket bereit für die letzte Herausforderung.
Am Südrand von Anzonico, bei der Kappelle Sant’ Antonio, wandern wir auf einem aussichtsreichen Weg über Wiesenhänge und aufwärts in den Wald. Im Zickzack gehts später bergab nach Segno mit der mittelalterliche Kirche Sant’ Ambrogio. Über Wiesengelände senkt sich der Weg zum grossen Dorf Cavagnago hinunter und kreuzt bei der Kirche die Strasse. Steilen Wiesenhängen entlang, dann im Kastanienwald ansteigend, überquert der Höhenweg mehrere Gräben und tritt dann auf die Heuwiesen unterhalb das Dörfchens Ronzano hinaus. Plötzlich erblicken wir den Glockenturm des Kirchleins von Sobrio. Diese sonnige vordeste Ortschaft an der Strada Alta wird gerne als zusätzlichen Etappenort gewählt.
Nach Sobrio beginnt der romantische Teil der Wanderung. Auf einem Teersträsschen wandern zum Aussichtspunkt Valecc mit einem grossen Spielplatz. Nach einer kurzen Trinkpause wandern wir auf dem Pfad an Ginsterhängen vorbei in die imposante Schlucht Vallone. Nach einer Steintreppe geniessen wir hart am Abhang die imposante Sicht ins Tal. Auf breiten Granitsteintreppen umwandern wir die steile Schlucht.
Bei Bidrè entdecken wir ein Ferienhaus, welches unbewohnt ist aber einen gedeckten Gartensitzplatz mit Granittisch und Bänken hat. Hier verspeisen wir unser Salamibrot – Kompliment an die Osteria Anzonico, es war einfach gut. Wir kommen an der alten Bärengrube vorbei und geniessen den bequemen Höhenweg durch den Wald. Nach einem letzten kurzen Aufstieg nähern wir uns Diganengo.
Beim Casa forestale beginnt der lange, steinige, aber gut angelegte Abstieg durch den Wald. Über den Weiler Corecco erreichen wir Pollegio im Talgrund – meine Knie finden es ist definitiv genug für heute. Und wenn man von unten den Weg zurückverfolgt, kann fast nicht glauben, wie man da über die Felsen so gut gesichert heruntergekommen ist. Nach ein paar Metern erreichen wir die Hauptstrasse und die Bushaltestelle. Der Bus kommt in 5 Minuten, besser hätten wir es nicht hinkriegen können und ich denke, jeder versteht, dass wir die letzten 4 km nach Biasca so abkürzen.
Routenverlauf
Anzonico – Cavagnago – Sobrio – Valecc Valloneschlucht – Bidré – Diganengo – Pollegio – Biasca
Länge: 18 km, Dauer: 5:15 h
Aufstieg: 440 m, Abstieg: 1150 m
Nützliche Links
Die detaillierten Beschreibungen dazu finden sich auf wandersite.ch/TransSwissTrail sowie Kartenmaterial und weitere Details auf schweizmobil.ch/de/wanderland/route-02.
0 Kommentare