Für die 10. Etappe Noiraigue-Les Rochats parkieren wir in Yverdon-les-Bains und fahren mit dem Zug nach Noiraigue. Wer sich jetzt über den Startort wundert: wir wandern dieses Mal 2 Etappen. Damit wir am Ende nicht noch zu lange Zug und Bus fahren müssen, steht das Auto in Yverdon-les-Bains.
Noiraigue ist umgeben von zwei Naturwundern: der natürlichen Felsenarena Creux du Van und der Areuse-Schlucht. Das Dorf liegt im östlichen Teil des Val de Travers. Noiraigue bedeutet schwarzes Wasser. Der Name ist zurückzuführen auf die Moorböden im Vallée des Ponts im Einzugsgebiet der Karstquelle, die das Wasser des Flusses Noiraigue oft dunkel verfärben. Beim Bahnhof beginnt die Wanderung zur Schweizer Version des Grand Canyon. Schweisstreibend ist der Aufstieg schon zu Beginn bis Les Oeillons. Doch es wird noch steiler auf dem schier endlos erscheinenden Zickzackweg bis Creux du Van. Dazu kommt, dass hier im oberen Teil eine ziemliche Völkerwanderung stattfindet. Ist ja klar – es sind Sommerferien und viele wandern halt ebenso gerne wie wir. Mittlerweile haben wir schon gut zwei Wanderstunden hinter uns. Auf einem der zwei Bänkli essen wir unser Sandwich und lassen die Leute an uns vorbeiziehen.
Die Anstrengung lohnt sich auf jeden Fall: Spektakulär ist das natürlich entstandene Amphitheater Creux du Van. Die senkrecht abfallenden Felswände und die sanfte Juralandschaft ergeben ein eindrückliches Bild. Teilweise bis 160 Meter hohe Wände umschliessen einen vier Kilometer langen und über einen Kilometer breiten Talkessel. Im grössten Naturschutzgebiet des Kantons Neuchâtel leben unter anderem Luchs, Steinböcke, Gämsen und Feldhasen. Entlang der Krete und der Trockensteinmauer reiht sich ein Aussichtspunkt an den nächsten. Wir und viele andere können sich fast nicht sattsehen – hier oben gibt es ein Restaurant, wo man mit dem Auto hinfahren kann, deshalb hat es ausser den Wanderfreudigen auch noch jede Menge andere Schaulustige.
Ab le Soliat (1457 m ü. M) etwa, kann man in der Ferne die Alpen bestaunen, sofern sie denn sichtbar sind sowie den Neuenburgersee.
Über Juraweiden wandern wir weiter zum Bergasthaus Métairie de la Baronne. Herrlich anzusehen sind die schwarzen Kühe mitten in den hohen Gräsern. Einzelne verstecken sich regelrecht darin.
Nach einer Trinkpause im Berggasthaus lassen wir die Touristenströme hinter uns: Über einen schönen Waldweg, weitere Juraweiden und entlang einer Baumallee erreichen wir die stark befahrene Autostrasse. Auf dieser wandern wir etwa eine halbe Stunde, bis der Weg rechts abzweigt. Wiederum über bezaubernde Wiesen und schöne Waldabschnitte erreichen wir wenig später das Restaurant Les Rochats. Hier übernachten wir im Massenlager – der grosse Raum ist in drei Kabinen unterteilt und wir sind nur zu dritt, also haben wir eine Kabine für uns. Abend- und Morgenessen sind im Preis inbegriffen und wir werden gut verköstigt.
Übrigens: Wer nur diese Etappe macht, muss noch etwas weiterwandern. Die nächste Bushaltestelle ist etwa 1 Stunde Fussweg entfernt und der Bus fährt nur am Wochenende!
Routenverlauf
Noiraigue-Les Oeillons-Creux du Van-Le Soliat-Métairie de la Baronne-Les Rochats
Länge: 13 km Dauer: 5 h
Aufstieg: 820 m, Abstieg: 380 m
Nützliche Links
Die detaillierten Beschreibungen dazu finden sich auf wandersite.ch/Jura-Höhenweg sowie Kartenmaterial und weitere Details auf schweizmobil.ch/de/wanderland/route-05.
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