Die 7. Etappe Frinvillier-Chasseral nehmen wir früh am Morgen in Angriff, nachdem wir am Vorabend nach Biel gereist sind, dort übernachtet haben und jetzt mit dem Zug in Frinvillier angekommen sind.
Zuerst führt uns der Weg durchs Dörfchen, hinunter über die Brücke der Schüss. Die Strasse verlassend, geht es rechts durch einen engen Eingang auf einen ziemlich steil ansteigenden Zickzackweg über Stock und Stein. Mittendrin steht plötzlich eine Gämse da, beäugt uns kurz und verschwindet wieder im Wald – grosse Furcht scheint sie wohl nicht vor Wanderern zu haben.
Auf rund 1000 Metern Höhe und den steilsten Teil der ganzen Etappe überwunden, wird der Weg breiter und geht in ortstypische Weideflächen über.
Wir wandern durch herrliche Wiesen und ab und zu gibt es auch einzelne Höfe mit Pferden oder Kühen. Und auffällig sind die grossen, alten Bäume, die hier die Strecke säumen.
Mit Bänkli sind sie sehr sparsam. Wir finden endlich eine kleine Feuerstelle, wo wir uns hinsetzen und unser Sandwich essen können. Die Pause habe ich nach sovielen Höhenmetern auch nötig.
Als wir weitergehen taucht dann auch eine Bank auf – jetzt wo wir sie nicht mehr brauchen. Der klobige, 114 Meter hohe Sendeturm kommt in Sicht, dem wir uns in sanftem Aufstieg über die südliche Krete nähern. Ab einer Höhe von 1400 Metern ist der Chasseral dann nicht mehr bewaldet. Der gelbe Enzian sorgt im Sommer auf den Weiden für Farbtupfer.
Der Turm kommt näher und näher, aber jedes Mal, wenn wir meinen, er ist jetzt da, dürfen wir nochmals über einen Hügel hochsteigen. Der höchste Punkt der Etappe liegt auf 1606 Metern beim Sendeturm. Eine asphaltierte Strasse führt von hier bis zum Hotel Chasseral. Obschon der Chasseral nicht die höchste Erhebung im Jura ist, gilt er im Volksmund als König des Juras.
Und königlich ist auch die Aussicht: gegen Süden über die Seen, die Alpen und das Hochplateau von Tessenberg mit seinen zahlreichen Feldern, die in verschiedenen Farben leuchten. Gegen Norden schweift der Blick über die Windturbinen von Mont Soleil bis hin zu den Vogesen.
Achtung! Ein Bus verkehrt hier nur am Wochenende, das ist bei unserer Planung untergegangen! Wir wurden aber von zwei netten Damen bis nach Biel mitgenommen, das war ganz grosse Klasse.
Routenverlauf
Frinvillier-Les Coperies-Cabane du Jura CAS-Les Colisses du Haut-Chasseral Signal-Chasseral Hôtel
Länge: 17 km Dauer: 6 h
Aufstieg: 1350 m, Abstieg: 300 m
Nützliche Links
Die detaillierten Beschreibungen dazu finden sich auf wandersite.ch/Jura-Höhenweg sowie Kartenmaterial und weitere Details auf schweizmobil.ch/de/wanderland/route-05.
wie immer wunderschöne fotos und ebensolche wanderungen. unsere tochter fabienne lebt mit schwiegersohn und 3 grosskindern auf der anderen seite des chasserals, zwischen neuenburg und vue-des-alpes auf 1030 müm, der ort heisst les vieux-prés, gemeinde val-de-ruz
Wir sind gestern durch les viex-prés hinunter nach Chézard und heute wieder hoch gewandert. Aber wir wussten nicht, in welchem Haus deine Tochter wohnt, sonst wären wir vorbeigegangen und hätten einen Gruss von dir ausgerichtet😀